Warum ich tue, was ich tue?
Warum begleite ich Menschen mit höchstem Respekt für ihre Einzigartigkeit und ihr wundervolles Potential?
Es fiel mir immer schwer, einen Teil von mir zu verleugnen. Mein Leben war zwar sehr erfolgreich, basierte aber auch darauf, dass ich mein Rollenspiel je nach Funktion immer weiter verfeinerte. Statt meiner inneren Führung zu folgen, achtete ich nur darauf, was mir professionell und privat als hilfreich erschien. Ich versteckte meine Verletzlichkeit und opferte eine tiefere Verbundenheit zu mir und anderen für den Erfolg und das Funktionieren.
Eigentlich sehnte ich mich danach, dass mich jemand jenseits meiner eloquenten und sehr belesenen Maske sah und mir half, meine Wahrheit zu leben. Allerdings brauchte ich auch sehr viel von einem Gegenüber, um mich wirklich öffnen und anvertrauen zu können. Ich brauche die Sicherheit, dass mein Gegenüber bei sich bleibt und es auch aushält, mich klar zu sehen. Fühle ich mich da schon unsicher, dann halte ich mich lieber zurück.
Dies prägte meinen Ansatz: Alles was ich vermittele, lebe ich selbst aus Überzeugung. Aus meiner Sicht braucht es dieses Gegenüber, das wirklich in und zu seiner Wahrheit steht, damit man sich in seiner Wahrheit öffnen kann.
Dazu gehört für mich eine klare, zeitgemäße Sprache, gerade in spirituellen Themen und im Umgang mit dem Wissen der Nativen Kulturen. Es ist mir wichtig, in einer verständlichen Sprache zu vermitteln, wie dieses Wissen im Alltag mit Familie und Arbeit anwendbar wird.
Meine Verbindung
Wenn man mit höheren Sensibilitäten auf diese Welt kommt, zeigt sich das Leben schnell von einer existentiell bedrohlichen Seite.
Für mich bestand diese Bedrohung darin, dass ich mich auf meinen kleinen Körper reduziert fühlte, denn nur in dem wurde ich gesehen und bekam Aufmerksamkeit. Jenseits dieser Form des Körpers war es schwer, mit meinen Eltern in Resonanz zu gehen – es gab so viel was ich wusste, sah und wahrnahm, aber irgendwie schien der Austausch darüber nicht möglich zu sein.
Meine Welt war immer mehrdimensional. Ich sah in einem Gesicht nicht nur das Lächeln, sondern auch dahinterliegende Gefühle, unterdrückten Empfindungen, oft Schmerz, Angst oder Anspannung. Es gab so viele Eindrücke und Widersprüchlichkeiten, die mich häufig überforderten. Ich sehnte mich nach einem verbindenden Gefühl des „Gesehenseins“, erfuhr aber, dass dies jenseits meines Körpers nicht möglich war. Ich suchte nach Vorbildern, die mir zeigten wie ich meine Wahrheit zum Ausdruck bringe. Was ich fand waren Erwachsene, die ihre Wahrheit hinter einer Maske versteckten.
So wurde das Leben für mich sehr schnell bedrohlich. Ich überlebte – durch den festen Kontakt mit meinem Inneren Kompass. Er führte mich an einen inneren Ort, an dem ich alles bekam, was draußen unmöglich erschien. Hier wurde ich in meiner Ganzheit „gesehen“ und bekam die Verbindung, die mir draußen verwehrt wurde.
Auch wenn mir der Zugang zu diesem Ort im Laufe meiner Erziehung verloren ging, blieb die Klarheit, das Gefühl und das Wissen über diesen Raum.
Im nächsten Schritt lernte ich das Überleben durch Verleugnung: Einen Teil meiner Wirklichkeit musste ich ausblenden. Mein Ego und mein geprägtes „Ich“ konnten alles lernen, was man zum Funktionieren braucht. Für eine Weile fand ich sogar Spaß an dem Wettlauf der Zeit und des Tuns, bis mich mein Innerer Kompass wieder zu mir zurückführte.
Von hieran ging ich auf den langen Weg zurück zu diesem heiligen inneren Raum, den ich als Kind ganz spielerisch besuchte – und heute auch wieder.